Keine Panik vor der Wärmepumpe – Mythen im Faktencheck 2

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Mythos 4: Wärmepumpen sind nur etwas für Neubauten mit Fußbodenheizung

Was viele denken: „Wärmepumpen funktionieren nicht überall. Für Altbauten sind sie sowieso keine Alternative.“

Wie es wirklich ist: Hierzu brauchen wir wieder ein bisschen Technikwissen. Eine Wärmepumpe funktioniert am effizientesten, wenn die so genannten Vorlauftemperaturen niedrig sind. Gemeint sind die Temperaturen, die von der Heizungsanlage in die Heizrohre geschickt werden. Klassische Heizkörper brauchen aufgrund ihrer kleinen Fläche tendenziell höhere Vorlauftemperaturen als Fußbodenheizungen. Beim Einbau einer Wärmepumpe muss deshalb aber nicht direkt die Fußbodenheizung mit eingebaut werden. Es reicht in vielen Fällen, wenn man die alten Heizkörper durch großflächige Kompakt- oder Flächenheizkörper tauscht.¹

Mythos 5: Wärmepumpen funktionieren nicht bei kalten Temperaturen

Was viele denken: Wenn es draußen zu kalt ist, braucht die Wärmepumpe zu viel Energie, um Luft, Wasser oder Erde zu erwärmen. Dann ist das ganze System nicht mehr effizient.

Was richtig ist: Keiner muss befürchten, dass die Wärmepumpe bei Minusgraden ausfällt. Wärmepumpen sind heute generell auf bis zu -28 Grad ausgelegt.²

Bei der Effizienz ist zu unterscheiden. Erdreich und Grundwasser haben in der Regel das ganze Jahr über relativ stabile Temperaturen. Daher wird sich diesen Geräten der Stromverbrauch kaum unterscheiden. Anders ist das bei der Luftwärme. Wenn die Außenluft zu kalt ist, müssen entsprechende Heizungen unter Umständen einen Heizstab mit zuschalten, wenn das Außengerät zu vereisen droht. Das kostet tatsächlich zusätzlichen Strom – kann aber auf ein Minimum reduziert werden, wenn die Anlage für as Haus richtig dimensioniert ist. Hier helfen Fachleute.³ 

Mythos 6: Fällt der Strom aus, fällt die Heizung aus

Was viele denken: „Die Wärmepumpe wird ja mit Strom betrieben. Dann steh ich im Fall eines Blackouts plötzlich in der Kälte.“

Wie es wirklich ist: Der Gedanken ist nicht ganz falsch. Allerdings gilt er so oder ähnlich für alle Heizungen. Auch Öl-, Gas- oder Pellet-Heizungen brauchen Strom etwa für elektrisch erzeugte Zündfunken, Pumpen oder intelligente Steuerungen. Das Risiko ist allerdings überschaubar. Zum einen ist die Gefahr eines flächendeckenden Stromausfalls in Deutschland laut Bundesnetzagentur weiterhin äußerst gering.⁴ Zum anderen wird es selbst dann nicht auf einen Schlag bitterkalt. Heizkörper wirken wie eine Art Wärmespeicher, der seine Hitze nur langsam verteilt an die Räume abgibt.

Sinnvoll ist davon auch immer, sich mit Expert:innen der Branche zu unterhalten, wenn man selbst den Heizungstausch andenkt. Einfach einmal den Installationsbetrieb vor Ort anschreiben oder Energieberater:innen buchen.⁵

Verbleibendes Fazit: Wir brauchen klimaneutrale Technologien. 

Nach insgesamt sechs aufgedeckten Mythen stellen wir fest: Vieles von dem, was über Wärmepumpen in der Welt ist, scheint gesundes Halbwissen zu sein. Wer sich mit der Technik dahinter auseinandersetzt, wird das schnell erkennen. Letztlich geht es aber nicht um die Frage, ob Wärmepumpen wirklich die Zukunft in unseren Heizungskellern sein wird oder nicht. Es geht vielmehr darum, neue Technologien zu nutzen und weiterzuentwickeln, die möglichst klimaneutral wirken und auf erneuerbare Energien setzen.