Nachhaltiger Konsum

Der CO2-Preis – Mehrkosten oder ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz?


17.02.20255 Min.

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Blog CO2-Preis

Die CO2-Steuer ist 2025 weiter angestiegen – und mit ihr die Kosten für Tanken und Heizen. Das ist erst einmal lästig fürs Budget. Aber langfristig gut für unsere Umwelt. Warum, lesen Sie hier. 

„Emissionshandel in Europa: So steigt der CO2-Preis“1 „Werden Tanken und Heizen bald teurer?“2 „Höhere Kosten für Privathaushalte“3 „CO2-Preis – effizient, aber umstritten.”4 

Die Nachrichten rund um den Jahreswechsel waren voll mit solchen Schlagzeilen. Aber was hat es eigentlich genau mit dieser Abgabe auf sich? Macht sie jetzt den Alltag teurer oder hilft sie beim Umweltschutz? Wir haben uns das einmal genauer angesehen.

Was genau ist der CO2-Preis? 

Der CO2-Preis – auch CO2-Steuer genannt – ist eine Art Umweltsteuer auf CO2 freisetzende Energieträger. Dazu zählen unter anderem Öl, Gas, Benzin und Diesel. Auch beim Strompreis kann sich die CO2-Steuer bemerkbar machen, weil Strom ebenfalls zum Teil noch aus fossilen Quellen wie Gas oder Kohle im deutschlandweiten Strommix landet.5

Die EU will mit dem CO2-Preis einen Anreiz setzen: Unternehmen und Verbraucher sollen sich von schmutzigen Energieträgern lösen und stärker auf umweltfreundliche Technologien setzen – sei es bei der Stromversorgung, beim Heizen oder bei der Mobilität. Wärmepumpe statt Ölheizung, E-Auto statt Verbrenner, Bahn statt Flugzeug, Ökostrom statt konventionellem Strom.6 

Den CO2-Preis in dieser Form, wie wir ihn jetzt haben, gibt es bereits seit 2021.7 Seitdem ist er schrittweise gestiegen – von 25 Euro pro ausgestoßener Tonne CO2 auf jetzt 55 Euro (siehe Grafik).8

co2 preis grafik

Wie macht sich der CO2-Preis bemerkbar?

Ein Beispiel: Bei einem Liter Superbenzin entstehen nach Berechnungen der Stiftung Warentest 2,4 Kilogramm CO2. Dafür zahlen wir ab 2025 rund 3 Cent mehr als noch im vergangenen Jahr als der CO2-Preis bei 45 Euro statt 55 Euro pro Tonne lag. 

Wieviel wir tatsächlich mehr zahlen, hängt von den Energiehändlern ab. Diese müssen die Steuer zunächst an den Staat bezahlen. In welchem Umfang sie diese Mehrkosten an die Verbraucher:innen weitergeben, ist ihre Entscheidung.

Die Grafik der Stiftung Warentest9 zeigt, wie sich die Abgabe seit 2021 auf die Höhe von Benzin, Diesel und Heizöl ausgewirkt hat.

Bild2 co2 preis

Was passiert mit den Einnahmen aus der CO2-Steuer?

Die Einnahmen aus den CO2-Abgaben fließen in Deutschland in den so genannten Klima- und Transformationsfonds, auch Klimafonds genannt. Für 2025 rechnet die Bundesregierung mit Einnahmen von 22,2 Milliarden Euro.10 Mit diesen Mitteln finanziert der Staat den Umbau von Industrie, Verkehr oder Immobilien in Richtung erneuerbare Energien. So nutzt er den Fonds etwa, um Förderprogramme für die Anschaffung von Wärmepumpen zu finanzieren, die Netze für Stromgewinnung aus erneuerbaren Energiegen auszubauen oder die Ladeinfrastruktur für E-Autos zu erweitern.

Mieter:innen teilen sich die Abgabe mit den Vermietenden

Wenn die Heizung in einer Mietwohnung über Öl oder Gas läuft, wird auch für die Mieter:innen der CO2 Preis fällig. Allerdings müssen sich Vermieterin oder Vermieter seit 2023 daran beteiligen. Ihr Anteil hängt davon ab, wie viel Energie das Gebäude pro Fläche verbraucht. Bei top sanierten Häusern zahlt der Vermieter nichts und bei unsanierten Immobilien bis zu 95 Prozent.11

Gibt es eine Zentralheizung, berechnen die Vermieter:innen die Erstattung im Rahmen der Heizkostenabrechnung. Bei Gasetagenheizungen, wenn also die Mieter:innen einen eigenen Vertrag mit dem Versorger haben, müssen sie den Anteil bei Vermieter oder Vermieterin aktiv einfordern.

Ein Klimageld soll sozialen Ausgleich schaffen

Der CO2-Preis soll dazu motivieren, auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen. Viele kritisieren dabei allerdings, dass die Kosten dafür ungerecht verteilt sind.12 Ärmere Haushalte verursachen im Schnitt weniger CO2, weil sie im Durchschnitt in kleineren Wohnungen wohnen, weniger oft in den Urlaub fahren und insgesamt weniger konsumieren als reichere Haushalte. Gleichzeitig geben sie einen deutlich größeren Anteil ihres Einkommens für das Heizen aus. Eine Idee, das sozial auszugleichen, ist das Klimageld in Form einer pauschalen pro-Kopf-Zahlung an die Bürgerinnen und Bürger. Dabei ist auch eine Staffelung des Klimageldes abhängig zum Einkommen im Gespräch.

Sustainable Finance / Nachhaltige Finanzgeschäfte

Die BNP Paribas trägt mit ihrem ureigenen Geschäft ebenfalls dazu bei, die Energiewende voranzutreiben.

Für die Kund:innen entwickelt das Finanzinstitut innovative Anlage- und Finanzierungsprodukte, die sie bei ihrer Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaften oder Wohnen unterstützen.

Als Mitglied der Net-Zero-Banking Alliance hat sie sich verpflichtet, den Anteil von nachhaltigen Finanzierungen im Bestand kontinuierlich auszubauen. Das gelingt unter anderem durch Kooperationen mit strategischen Partner:innen zur Finanzierung von Solaranlagen, Speichersystemen, Wärmepumpen und Wall-Boxen.

Auch den eigenen ökologischen Fußabdruck will die Bank konstant verringern. Dazu laufen verschiedene interne Initiativen, um die Energieeffizienz zu steigern – sowohl übergreifend als Unternehmen, als auch für jede:n Angestellte:n individuell.

Wie weit ist Ihre private Energiewende?

Das Ziel, klimabelastende Energieträger zu ersetzen, ist noch lange nicht erreicht. Zugleich wird auch die EU weiterhin den Ausstoß von CO2 in irgendeiner Form bepreisen. Wie sehr das uns Verbraucher:innen trifft, hängt weiterhin davon ab, in welchem Umfang ihn die Wirtschaft weitergibt und ob ein sozialer Ausgleich eingeführt wird.

Völlig unabhängig von dem Preis für CO2 können wir jedoch alle prüfen, wie wir die Energiewende selbst vorantreiben können. Relativ einfach ist etwa der Wechsel zu Ökostrom. Vielleicht könnte das nächste Auto auch batteriebetrieben sein? Und Hauseigentümer:innen können sich ganz generell einmal mit Technologien wie Photovoltaik oder Wärmepumpe beschäftigen. Über Consors Finanz lassen sich flexible und einfache Finanzierungslösungen für die private Energiewende finden.


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Quellen

1

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/emissionshandel-so-steigt-der-co2-preis-110131496.html - aufgerufen am 17.02.2025.

2

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/co2-preis-112.html - aufgerufen am 17.02.2025.

3

https://www1.wdr.de/nachrichten/co-zwei-abgabe-steigt-100.html - aufgerufen am 17.02.2025.

4

https://www.tagesschau.de/wissen/klima/klima-gerechtigkeit-cop-preis-100.html - aufgerufen am 17.02.2025.

5

https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Energie/Erzeugung/Tabellen/bruttostromerzeugung.html#fussnote-1-103884 - aufgerufen am 17.02.2025.

6

https://commission.europa.eu/strategy-and-policy/priorities-2019-2024/european-green-deal/delivering-european-green-deal_de#nachhaltige-gestaltung-des-verkehrs - aufgerufen am 17.02.2025.

7

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/emissionshandel.html - aufgerufen am 17.02.2025.

8

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/heizen-und-warmwasser/klimapaket-hier-berechnen-sie-den-co2preis-ihrer-heizkosten-43806 - aufgerufen am 17.02.2025.

9

https://www.test.de/CO2-Steuer-einfach-erklaert-5915840-0/ - aufgerufen am 17.02.2025.

10

https://www.capital.de/wirtschaft-politik/klimafonds-ktf--diese-projekte-werden-2025-finanziert-34993584.html - aufgerufen am 17.02.2025.

11

https://www.bmwsb.bund.de/SharedDocs/kurzmeldungen/Webs/BMWSB/DE/2022/co2-preis.html - aufgerufen am 17.02.2025.

12

https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/711701/co2-preis-treibt-energiekosten-ab-2027-in-unerschwingliche-hoehen - aufgerufen am 17.02.2025.