Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne oder Wasser macht mittlerweile mehr als die Hälfte des erzeugten Stroms in Deutschland aus. Wie Sie an grünen Strom bei Ihnen zu Hause kommen? Zum Beispiel über Ökostrom oder das eigene Balkonkraftwerk.
Ökostrom scheint den Deutschen zu gefallen. Nach einer aktuellen Studie1 haben sich bereits 45 Prozent der Befragten für grünen Strom entschieden und den Anbieter gewechselt. Weitaus mehr als im europäischen Durchschnitt (rund 31 Prozent). Wenn es um die private Energiewende geht, ist der Bezug von Ökostrom eine Maßnahme, die sich schnell und unkompliziert umsetzen lässt. Anbieter raussuchen, switchen, fertig. Das kann jede:r machen – egal ob Mieter:in oder Eigentümer:in. Dennoch gilt es auf ein paar Punkte zu achten. Wir erklären, wann Ökostrom “echter“ grüner Strom ist und welche Fragen Sie sich stellen sollten.
Die Sache mit dem Stromsee
Das gesamte Stromnetz kann man sich am einfachsten wie einen großen See vorstellen. Hier fließt Strom von allen möglichen Erzeugern zur Versorgung der Haushalte und Unternehmen zusammen. Sowohl der Strom zum Beispiel aus Wind- oder Wasserkraftanlagen (Ökostrom) als auch der aus Atom- und Kohlekraftwerken (Graustrom). Je mehr Zuflüsse der Stromsee nun in Form von Ökostrom hat, desto mehr verändert sich das Mischungsverhältnis.
2023 stammte der erzeugte und in den See geflossene Strom mit einem Anteil von 56 Prozent mehrheitlich aus erneuerbaren Energieträgern.2
Idealerweise gelabelte Tarife buchen
Wer sich für Ökostrom entscheidet, sollte möglichst zertifizierte Anbieter aussuchen. Ökostromsiegel wie das „Ok-Power-Siegel“ oder „Grüner-Strom-Label“ zeigen, dass die Anbieter den Ausbau der erneuerbaren Energien hierzulande explizit unterstützen. Sie beziehen zum Beispiel den Strom von Anlagen regenerativer Energien, die jünger als sechs Jahre sind, oder investieren einen Teil der Einnahmen in den Ausbau der regenerativen Stromerzeugung.
Bei Tarifen ohne Label kann es immer sein, dass der Anbieter selbst vor Ort wenig zur Förderung grüner Stromquellen beiträgt – vielleicht sogar selbst ausschließlich Strom über Kohle und Gas erzeugt. Man kann nämlich auch über Ökostrom-Zertifikate, die man zum Beispiel von anderen europäischen Grünstromproduzenten erwirbt, in Deutschland zum Ökostromanbieter werden.
In vier Schritten zum Wechsel
Mit Balkonkraftwerk in Eigenproduktion gehen
Wer selbst in die Produktion von erneuerbaren Energien einsteigen möchte, kann das inzwischen relativ einfach über ein Balkonkraftwerk tun. Die Mini-Solarsysteme produzieren in der Regel genug Strom, um an sonnigen Tagen einen wesentlichen Teil der Grundlast eines Haushaltes zu decken. Über das Jahr hinweg entspricht die Strommenge nach Rechnungen der Verbraucherzentrale immerhin dem jährlichen Verbrauch eines Kühlschranks und einer Spülmaschine in einem Haushalt mit zwei Personen4.
Mitte Mai 2024 hat der Gesetzgeber die Regeln für die Installation von so genannten Stecker-Photovoltaik-Geräten nochmals vereinfacht. Die Registrierung ist nun weniger aufwändig, es sind Geräte mit höherer Leistung erlaubt (bis zu 800 Watt), und Vermieter müssen die Nutzung grundsätzlich dulden[2].
Ob Balkonkraftwerk in der Mietwohnung, Photovoltaik auf dem eigenen Dach oder Wärmepumpe im Garten – nachhaltige Maßnahmen rund um die Immobilie unterstützt Consors Finanz über den Ökokredit. Investitionen zwischen 500 und 80.000 Euro lassen sich darüber flexibel und zinsgünstig finanzieren. Mit dieser Maßnahme bei der Umsetzung will die BNP Paribas, die Konzernmutter von Consors Finanz einen Beitrag zur Finanzierung von erneuerbaren Energien leisten, um den Übergang der Wirtschaft weg von fossilen Brennstoffen zu unterstützen.
Kleine Mittel für die große Wende
Dass immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien durch unsere Steckdosen fließt, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem klimafreundlicheren Leben. Verbraucher:innen können das unterstützen, indem sie Ökostrom beziehen und vielleicht zudem in kleine oder große Photovoltaikanlagen investieren. Darüber hinaus lohnt es sich immer, auf seinen Stromverbrauch zu achten. Denn je weniger Energie wir brauchen, desto geringer sind die ausgestoßenen Treibhausgase. Positiver Nebeneffekt: Der Alltag wird günstiger.
https://www.tu.berlin/ueber-die-tu-berlin/profil/pressemitteilungen-nachrichten/wie-stark-setzen-sich-die-menschen-in-europa-fuer-die-energiewende-ein - zuletzt aufgerufen am 29.7.2024
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/03/PD24_087_43312.html - zuletzt aufgerufen am 29.7.2024
https://www.co2online.de/energie-sparen/strom-sparen/strom-sparen-stromspartipps/was-ist-echter-oekostrom/#c125499 - zuletzt aufgerufen am 29.7.2024
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/erneuerbare-energien/steckersolar-solarstrom-vom-balkon-direkt-in-die-steckdose-44715 - zuletzt aufgerufen am 29.7.2024
Ausführliche Infos zum Solarpakt 1: https://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/themen/energie-wohnen/steckersolar-solarpaket-i-soll-vereinfachte-regeln-fuer-balkonkraftwerke-schaffen - zuletzt aufgerufen am 29.7.2024