Finanzwissen

Budgetoptimierung: Warum Fixkosten nicht in Stein gemeißelt sind


03.08.20234 Min.

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Fixkosten reduzieren

Einige werden es kennen: Es ist Monatsanfang und gerade erst ist das Gehalt eingegangen. Doch die Freude ist kurz. Ehe man sich versieht, hat ein Großteil des Geldes das Konto auch schon wieder verlassen. Der Grund sind oftmals hohe Fixkosten. Aber bedeuten fixe bzw. feste Kosten automatisch, dass wir gar nicht an ihnen rütteln können? Wir schauen etwas genauer hin.

Jeder von uns hat Ausgaben, die regelmäßig – meistens monatlich, manchmal aber auch quartalsweise oder nur einmal im Jahr – in gleicher Höhe anfallen. Ein Großteil der Fixkosten deckt unsere Grundbedürfnisse ab. Dazu gehören Ausgaben, die zum Leben unverzichtbar sind, etwa für Miete, Strom, Wasser, Telefon und Internet sowie die meisten Versicherungen.

Dann gibt es regelmäßige Ausgaben für Streamingdienste von Musik oder Filmen, die Fitnessstudio-Mitgliedschaft oder ein Vereinsbeitrag. Das sind zwar auch Fixkosten – aber eben nicht für Grundbedürfnisse.¹ 

Erster Schritt: Um sein Budget zu optimieren, muss man die eigenen Fixkosten kennen!

Zunächst einmal gilt es, sich einen Überblick über die Höhe der Fixkosten zu verschaffen. Dafür sollten Sie Ihre Ein- und Ausgaben regelmäßig dokumentieren. In unserem Blogbeitrag zum Thema Finanzplanung zeigen wir Ihnen, wie man mithilfe eines Haushaltsbuches die Ausgaben und Einnahmen besser unter Kontrolle behält. 

Interessant: Rund 50 Prozent des Nettoeinkommens decken im Durchschnitt die fixen Grundausgaben und variablen Grundkosten (Lebensmittel und Bedarfsartikel) ab – Tendenz jedoch steigend.

Die 50-30-20-Budgetregel gibt Orientierung

Um zu ermitteln, ob sich Ihre fixen Grundkosten noch „im Rahmen“ halten, und ob sie etwas an Ihren monatlichen Ausgaben ändern können, bietet sich die 50–30–20-Regel an. Diese Sparmethode besagt, dass von Ihrem Budget monatlich etwa 50 Prozent für Fixkosten wie Miete, 30 Prozent für den Lifestyle wie etwa Restaurantbesuche und 20 Prozent fürs Sparen eingesetzt werden sollten. Aber was ist dran an diesem Modell – und funktioniert es tatsächlich? Einen Erfahrungsbericht lesen Sie in unserem vergangenen Gastbeitrag.

Zweiter Schritt: Fixkosten hinterfragen!

Die meisten von uns sind bei festen Ausgaben oder Verträgen vor allem eines: bequem. Das hat oft zur Folge, dass wir für viele Dinge mehr Geld ausgeben als eigentlich notwendig. Das ist bei Fixkosten besonders bedenklich, denn durch ihren wiederkehrenden Rhythmus summieren sie sich im Laufe der Zeit.

Gerade bei langfristigen Verträgen gilt es, immer wieder zu überprüfen, ob der aktuelle Vertrag noch wettbewerbsfähig ist. Wer das versäumt, zahlt mit Sicherheit drauf. Auch Preiserhöhungen lassen sich durch einen Vertragswechsel vermeiden. In einigen Fällen kann man dank eines Wechsel-oder Neukundenbonus Geld sparen:

  • Studien haben ergeben, dass Kund:innen bei Mobilfunkverträgen inklusive Hardware ab dem ersten Tag nach der Vertragsverlängerung draufzahlen. Denn der Monatspreis bleibt meist gleich, obwohl das Handy nach zwei Jahren bereits abgezahlt ist. Welcher Handytarif am besten zu Ihrem Bedarf passt, können Sie sich kostenfrei hier errechnen lassen.²
  • Auch der regelmäßige Wechsel des Strom-und Internetanbieters kann sich finanziell auszahlen.³ Webseiten wie z.B. Wechselpilot.de oder der Finanztip-Stromrechner bieten hierzu eine unkomplizierte Übersicht

Was tun, wenn die 50-Prozent-Hürde gerissen wird?

Wenn die oben genannten Maßnahmen nicht ausreichen, um die Ausgaben für Grundbedürfnisse unter 50 Prozent des Nettoeinkommens zu reduzieren, sollte man seine regelmäßigen Lifestyle-Ausgaben prüfen. Dazu gehören Abonnements für Fitnessstudios, Streaming-Gebühren oder ähnliches. Auch bei diesen Angeboten lohnt sich ein Preisvergleich, da die meisten Anbieter verschiedene Pakete mit Blick auf die Kosten, Flexibilität und Laufzeit haben. Die Performance Ihres neuen Anbieters oder Vertrags kann sich bei Neuabschluss erheblich von der Ihres bisherigen unterscheiden.

Fixkosten reduzieren – geht doch!

Zugegeben: Für den Prozess, sich um die persönlichen Geldangelegenheiten intensiv zu kümmern, bedarf es gerade anfangs ein wenig Überwindung. Doch den finanziellen Durchblick zu behalten ist wichtig. Denn umso mehr Transparenz, umso eher vermeiden Sie finanzielle Engpässe und am Ende die Schuldenfalle. Gleichzeitig ist es sinnvoll sich bei seinen (vermeintlichen) Fixkosten zu fragen: Nutze ich das wirklich? An welchen Stellen gebe ich monatlich Geld aus, das ich besser verwenden könnte? Mit diesen Tipps haben wir Ihnen einen Impuls gegeben, Ihre Finanzen zu reflektieren und dabei auch noch Geld zu sparen.


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Quellen

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Davon spricht man, wenn positive Effekte, die man über eine nachhaltige Maßnahme erreicht, durch andere Handlungen wieder abgeschwächt werden. Beispiel: Der neue Kühlschrank verbraucht wegen seiner Effizienzklasse weniger Energie. Wenn dieser aber zugleich größer ist, weil man sich als Konsument jetzt etwas Besseres leisten möchte, ist unterm Strich wenig gewonnen.

Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten: Zum Beispiel die Liste der Schulden dank einer Priorisierung von niedrig zu hoch rascher oder per Hochzinsprinzip (hier wird der höchste Zinssatz zuerst getilgt) abzubauen. Außerdem lassen sich Raten und Laufzeiten nach Absprache individuell an die aktuellen finanziellen Bedürfnisse zuschneiden. Zudem lassen sich Kredite zusammenführen oder bündeln und damit günstigere Konditionen aushandeln.

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Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten: Zum Beispiel die Liste der Schulden dank einer Priorisierung von niedrig zu hoch rascher oder per Hochzinsprinzip (hier wird der höchste Zinssatz zuerst getilgt) abzubauen. Außerdem lassen sich Raten und Laufzeiten nach Absprache individuell an die aktuellen finanziellen Bedürfnisse zuschneiden. Zudem lassen sich Kredite zusammenführen oder bündeln und damit günstigere Konditionen aushandeln.