Social Engineers versuchen im Netz Menschen so zu manipulieren, dass diese sensible Informationen preisgeben oder freiwillig Geld überweisen. Die Maschen dieser Trickbetrüger werden immer einfallsreicher. Umso wichtiger ist es, die Warnzeichen zu erkennen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie sich schützen können.
Die sozialen Medien sind für Betrüger:innen eine wahre Fundgrube. Dort hatte zum Beispiel ein älteres Ehepaar stolz seine umfangreiche Sammlung alter Enzyklopädien gezeigt und wurde darüber zum Ziel eines Social Engineers. Dieser nahm Kontakt zu ihnen auf und gaukelte vor, seltene Stücke für ihre Kollektion aufgespürt zu haben. Die Vermittlung setze lediglich eine Kaution von 2.000 Euro voraus. Wenn das Paar das Geld gerade nicht habe, könne der Lexikon-Makler auch gerne bei der Beantragung eines Onlinekredits helfen. Die Sammler:innen gaben alle notwendigen Daten weiter. Die Kreditsumme strich der Betrüger ein. Bücher gab es natürlich nicht. Dafür aber eine Kreditschuld, die das Paar jetzt begleichen muss.
Eine klassische Social-Engineering-Masche. Die Täter:innen missbrauchen menschliche Eigenarten oder Schwächen, um an sensible Daten zu kommen (siehe grüner Kasten). Nach jüngsten Zahlen der EU-Agentur für Cybersicherheit standen zuletzt 82 Prozent aller Datenschutzverletzungen in Verbindung mit dem Faktor Mensch.¹ Gemeint sind Fälle, in denen menschliches Verhalten bewusst ausgenutzt wurde. 55 Prozent der Europäer:innen haben inzwischen Sorge, dass ihre Online-Daten von Kriminellen missbraucht werden.²
Was genau ist Social Engineering?
Beim Social Engineering – frei übersetzt: "soziale Manipulation" – nutzen die Täter:innen die Hilfsbereitschaft, das Vertrauen, die Angst, die Sammelleidenschaft oder den Respekt vor Autorität gezielt aus, um Menschen geschickt zu beeinflussen. Cyber-Kriminelle verleiten das Opfer auf diese Weise dazu, vertrauliche Informationen preiszugeben, Sicherheitsfunktionen auszuhebeln, Überweisungen zu tätigen oder Schadsoftware auf PCs, Smartphones, Tablets und Unternehmensnetzwerke zu installieren.³
Welche Tricks gibt es?
Social Engineering kann Ihnen inzwischen in vielen unterschiedlichen Lebenssituationen begegnen. Hier Beispieler bekannter „Techniken“:
So können Sie sich schützen:
❗ Erscheint etwas auch nur ansatzweise seltsam oder zu gut um wahr zu sein, lassen Sie die Finger davon oder informieren Sie sich erst einmal genau über den/die Absender:in.
📵 Werden Sie unter Druck gesetzt, eine Zahlung zu leisten oder personenbezogene Daten preiszugeben? Dann ist es gut möglich, dass Social Engineers am Werk sind. Ignorieren Sie entsprechende Mails oder bitten Sie den/die Anrufer:in, Sie später noch einmal anzurufen.
❌ Klicken Sie nicht auf fremde Links und öffnen Sie keine E-Mails von unbekannten Absender:innen. Geben Sie niemals sensible Daten wie Passwörter, Kreditkartennummern oder personenbezogene Daten in Nachrichten oder E-Mails weiter, unabhängig davon, wer danach fragt.
🚫 Behaupten Anrufer:innen oder Mailabsender, mit einem Unternehmen oder einer Organisation verbunden zu sein, verlangen Sie einen Identitätsnachweis oder wenden Sie sich direkt an die Organisation, um die Informationen zu überprüfen. Scheuen Sie sich nicht, die Polizei einzuschalten.
👁🗨 Bleiben Sie auf dem Laufenden. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BDI) stellt auf seiner Seite typische Fälle von Cyberkriminalität vor. Die Verbraucherzentrale veröffentlicht über ihren Phishing-Radar regelmäßig aktuelle Warnungen, und die Polizei informiert über die Plattform „Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes“ über gängige Maschen.
Tipp: Die Stoppen-Hinterfragen-Schützen-Regel
Social Engineers sind extrem einfallsreich und lassen sich immer wieder neue Tricks einfallen. Die Polizei hat jedoch mit der SHS-Regel eine relativ einfache Schutzformel entwickelt, die Maschen zu erkennen.
Wichtig: Wenn Sie feststellen, dass bei verdächtigen Handlungen eine Verbindung zu Consors Finanz BNP Paribas bestehen könnte, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren unter: Hilfe-Center (consorsfinanz.de)
Davon spricht man, wenn positive Effekte, die man über eine nachhaltige Maßnahme erreicht, durch andere Handlungen wieder abgeschwächt werden. Beispiel: Der neue Kühlschrank verbraucht wegen seiner Effizienzklasse weniger Energie. Wenn dieser aber zugleich größer ist, weil man sich als Konsument jetzt etwas Besseres leisten möchte, ist unterm Strich wenig gewonnen.
https://www.euractiv.de/section/innenpolitik/news/eu-buerger-zunehmend-besorgt-ueber-missbrauch-von-online-daten/ - aufgerufen am 25.03.2024.
https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Cyber-Sicherheitslage/Methoden-der-Cyber-Kriminalitaet/Social-Engineering/social-engineering_node.html - aufgerufen am 20.03.2024.